Energieagentur.NRW für Initialberatung zu E-Mobilität bei der Schulz-Dobrick GmbH zu Besuch

| EngagementÜber unsWissenswertes

Umwelt schützen geht auf viele Arten. Eine davon ist, sich Gedanken dazu zu machen, wie man am umweltverträglichsten von A nach B kommt. Besonders, wenn weite Strecken in kurzer Zeit zu bewältigen und größere Sachen zu transportieren sind. Dann fallen zu Fuß gehen und Fahrrad fahren schnell weg. Was es zum Thema Elektroantrieb und Fördermittel aktuell zu wissen gibt, darüber unterhielt sich Roman Schulz-Dobrick mit zwei Experten und dem Bürgermeister von Langenfeld.

Stadt, Land, E-Mobilität: auf vielen Ebenen ein Thema

Für die Energieagentur NRW war Daniel Bellstädt mit dabei, seines Zeichens Berater und Projektkoordinator Emissionsfreie Innenstadt. Von Seiten der Stadt Langenfeld waren Jens Hecker vom Klimaschutzteam und der Bürgermeister Frank Schneider beim Treffen am 27. Juni 2019 vor Ort. Passend zum Thema kamen sie angereist mit ihren E-Autos, einem BMW i3 und einem Renault Zoe. Roman Schulz-Dobrick, Geschäftsführer der Schulz-Dobrick GmbH, hatte sie eingeladen, um mehr über das Thema E-Mobilität zu erfahren und wie er es für das Langenfelder Familienunternehmen nutzen kann.

Bei dem Termin wurde schnell klar: Elektromobilität wird zwar schon an der einen oder anderen Stelle umgesetzt, aber ein Elektrofahrzeuge-Fuhrpark mit Transportern, die Strom tanken, findet sich noch nicht allzu oft in den Unternehmen. Das hat viele Gründe, Nichtwissen um Fördermöglichkeiten und die notwendige Infrastruktur sind zwei davon. Doch das Angebot der Initialberatung hilft bei der Klärung vieler Fragen, die bislang dafür sorgen, dass es noch so wenig E-Mobilität bei Unternehmen gibt.

Auch der Geschäftsführer der Schulz-Dobrick GmbH freute sich über die Gelegenheit, konkrete Fragen zu stellen, denn mittelfristig ist geplant, den Fuhrpark der Schulz-Dobrick GmbH umweltfreundlicher zu gestalten. Aktuell wurde ein erstes E-Auto bereits angeschafft, als Dienstwagen des Geschäftsführers. Dafür wurde eine firmeneigene Ladesäule, eine so genannte Wallbox, am Firmengebäude installiert. Ab 2020 werden neue Dienstfahrzeuge für Mitarbeiter bei der Schulz-Dobrick GmbH nur noch als E-Auto angeschafft. Mittelfristig ist das auch für die Nutzfahrzeuge geplant Allerdings ist es für die Firma wichtig, dass die Lieferfahrzeuge mindestens 150 km bis 200 km auch im Winter fahren können, ohne laden zu müssen.

Welche technischen Möglichkeiten es gibt, wo welche Fördertöpfe angezapft werden können, und welche Herausforderungen es zu überwinden gilt, darüber wurde in der Beratungsrunde ausführlich gesprochen.

Status Quo, Herausforderungen und Ausblicke: E-Mobilität in Deutschland und ihre Förderung

  • Eine einheitliche Ladestruktur gibt es noch nicht. Oft stellen lokale Stadtwerke, manchmal gemeinsam mit einem Verbundpartner, oder auch überregionale Anbieter die Ladesäulen zur Verfügung. Das kann dann von 10 Cent bis 10 Euro kosten, je nachdem, wo man tankt.
  • Ladestationen können ganz unterschiedlich aussehen: Es gibt Wallboxen an Hauswänden, Straßenlaternen oder auf Pfählen sowie Normalladesäulen und Schnellladesäulen – in seltenen Fällen sogar Stromkästen –, an denen geladen werden kann. Das hängt ganz vom Nutzen und vom Anbieter der Lademöglichkeit ab.
  • Die Identifikation des ladenden Autos ist inzwischen mit einer Ladekarte, App oder auch per Steckerkabel (z.B. in Gemeinschaftstiefgaragen mit nur einem Ladepunkt) möglich. In Langenfeld funktioniert das auch mit dem neuen Stadtschlüssel, dank des integrierten RFID-Chips.
  • Bezahlt wird ebenfalls per Karte, App oder Direct payment. An manchen Stellen, wie zum Beispiel am Stadtsparkassen-Parkplatz in Langenfeld, ist aktuell das Stromtanken noch kostenfrei. Und das Parken ist auf den unbeschrankten Langenfelder Parkflächen in der Innenstadt für E-Autos ebenfalls kostenlos.
  • Das „Tank“-verhalten ändert sich beim Fahren eines Elektroautos. Der Ladevorgang entspricht nicht dem bisherigen Tankvorgang. Vielmehr wird geladen, wo es sich anbietet: Über Nacht, weil die E-Säule nah beim Zuhause steht, oder beim Besuch eines Restaurants, wo man sich sowieso länger aufhält.
  • Daher wäre es gut, wenn in Nähe von Firmen mit E-Fuhrparks auch ausreichend Ladesäulen vorhanden wären. Kombiniert mit einer firmeneigenen Photovoltaikanlage, wie es bei Schulz-Dobrick der Fall ist, ergeben sich noch weitere Möglichkeiten, selbst für den benötigten Strom zu sorgen.
  • Wartungskosten sind für E-Autos sehr gering. Das zeigt sich in Gesprächen mit Unternehmern, die schon länger elektrobetriebene Fahrzeuge in ihrem Fuhrpark haben. Kein Wunder, Ölwechsel sind dafür ebenso unnötig wie Zündkerzentausch. Allerdings sollten regelmäßig Inspektionen durchgeführt werden, damit alles einwandfrei läuft. Auch diese fallen kostengünstig aus, da weniger bewegliche Bauteile vorhanden sind, die zu inspizieren sind.
  • Ein Umbau von E-Fahrzeugen mittels Auflastung, damit zum Beispiel Transporter schwerer beladen werden können, wird ab 2,3 Tonnen auch mit einer höheren Summe der Kaufprämie für Neufahrzeuge gefördert.
  • Das Landesprogramm „progress.nrw - Emissionsarme Mobilität des Wirtschaftsministeriums NRW fördert die Ladeinfrastruktur, Elektrofahrzeuge und die Umsetzungskonzeptberatung.
  • Bei der Umsetzungsberatung kann ein auf das Thema spezialisiertes Beratungsunternehmen beauftragt werden, das Konzept auszuarbeiten und die Firma bei der Antragsstellung zu begleiten.
  • Leasing von E-Fahrzeugen wird ebenfalls bezuschusst. Der Vollzuschuss wird ab fünf Jahren Leasing gewährt, ab einem Jahr Leasing wird der Zuschuss anteilig berechnet.
  • Zu guter Letzt noch ein Tipp für alle, die sich weiter informieren möchten: Auf elektromobilitaet.nrw finden sich viele hilfreiche Informationen wie eine Landkarte öffentlicher Ladepunkte, eine Übersicht über aktuelle E-Fahrzeuge oder ein Kostenrechner.
     
Zurück